Walk&talk kombiniert die Vorteile traditioneller psychologischer Beratung und körperorientierter Arbeit. Wir befassen uns mit dem Thema, das wir angesprochen haben, indem wir ständig versuchen, die Rückmeldungen unseres Körpers zu lesen, während wir gehen. Und das alles an der frischen Luft, bei jedem Wetter.
Die Methode der Outdoor-Erlebnispädagogik begegnete mir zum ersten Mal im Jahr 2000, damals in Form eines Outdoor-Trainings. Ich wusste sofort, dass es das ist, was ich machen wollte – weil ich Menschen auf ihrem Entwicklungsweg unterstütze und das aktiv, durch erfahrungorientiertes Lernen, in der freien Natur.
Seitdem habe ich einen weiten Weg zurückgelegt, bin Teil der internationalen Abenteuertherapie-Bewegung geworden, habe Ungarn durch unsere Stiftung vertreten und eine Reihe von Abenteuer- und Wildnis-Therapieprogrammen für junge Menschen in der Statsfürsorge und Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen organisiert und geleitet.
Die unterstützende Arbeit mit der Natur und ihren Symbolen ist auch ein wichtiges Element der IOA-Methodik (www.ioa.at). Während der Expeditionen (mehrere Tage mit Übernachtungen im Freien) hatte ich viele unterstützende Gespräche mit den Mitgliedern unserer Gruppen, während wir mit dem Rucksack unterwegs waren. Dabei wurde mir bewusst, wie wichtig es ist und welche Möglichkeiten es gibt, Probleme, Fragen oder Ziele während der Bewegung gezielt zu diskutieren. Das Medium, in dem wir uns bewegen, kann auch als Metapher für das angeschprochene Thema dienen.
Laut Watzlawicks Erste Axiom „kann man nicht nicht kommunizieren”, d. h. der Beobachter kann den Zustand einer anderen Person auch dann erkennen, wenn sie in bestimmten Situationen nicht bewusst anwesend ist oder sich entscheidet, nicht zu kommunizieren. In diesem Fall können wir sehen, dass sie versucht, die Situation zu vermeiden und sich nicht zu zeigen, und das hat offensichtlich einen informativen Inhalt.
Während des Spaziergangs ist auch das Tempo, das der Klient wählt, die Geschwindigkeit der Atmung und des Sprechens eine wichtige Information. Das Gehen wird zu einer Art Achtsamkeitsübung, indem die Aufmerksamkeit bewusst auf sich selbst und die Umgebung gerichtet wird.